Geschichte
Unter dem Namen Inredyfinenbach wurde die Gemeinde am 1. Juni 1348 erstmals urkundlich erwähnt. Später gehörte der Ort mit den anderen Abteigemeinden Göttschied, Gerach und Regulshausen zum Kloster Mettlach. 1561 verkaufte das Kloster die 4 Dörfer für 600 Taler an die Hintere Grafschaft Sponheim. Der Name der Ortschaft wird im Laufe seiner Geschichte oft variiert, so zum Beispiel: Heredifenbach, Niederdiffenbach, Unterdefenbach und Underdiffenbach. 1776 kommt das Dorf zu Markgrafschaft Baden. 1783 wird die Leibeigenschaft aufgehoben. 1792 nach der Franz. Besatzung kommt Hintertiefenbach bis 1819 zur Mairie Fischbach im Kanton Herrstein. 1817 durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wird der Ort dem Fürstentum Birkenfeld im Grossherzogtum Oldenburg zugeschlagen. 1879 nach Auflösung der Bürgermeisterei Fischbach kommt Hintertiefenbach wieder zum Amt Herrstein. 1937 nach dem Reichsgesetz vom 26. Januar 1937 ging ab 1. April 1937 der oldenburgische Landsteil Birkenfeld auf Preußen über. Hintertiefenbach gehörte zu Preußen. Am 19. März 1945 wird Hintertiefenbach von den Amerikanern besetzt. Im Juli 1945 übernehmen die Franzosen die Verwaltung. 1946 kommt Hintertiefenbach zum neu gegründeten Bundesland Rh-Pfalz, Verbandsgemeinde Herrstein, Landkreis Birkenfeld.
Persönlichkeiten der Gemeinde
Hugo Mayer
Dr. Kurt Bohr
Albert Brust (Ortsbürgermeister) 5. Februar 1949 bis 19. Dezember 1952 und 27. Januar 1966 bis 14. Juli 1969
Paul Mayer (Ortsbürgermeister) 20. Dezember 1952 bis 29. November 1964
Otto Bernhard (Ortsbürgermeister) 30. November 1964 bis 31. Dezember 1965
Jakob Franzmann (Ortsbürgermeister) 15. Juli 1969 bis 2. Juli 1979
Ewald Brust (Ortsbürgermeister) 3. Juli 1979 bis 13. Juli 1999
Alexander Ebels (Ortsbürgermeister) seit 14. Juli 1999
Hugo Mayer (* 21. Januar 1899 † 22. August 1968 )
war pfälzischer CDU-Politiker und Mitglied des Deutschen Bundestages.
Nach der mittleren Reife war Hugo Mayer 1915-1922 auf dem elterlichen Hof tätig. 1923-1924 besuchte er die Provinziallehranstalt für Obst- und Weinbau in Bad Kreuznach. In den folgenden Jahren war er bis 1926 Mitarbeiter bei der Kirner Bank und Prokurist einer Metallwarenfirma in Idar-Oberstein, später führte er einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb.
Hugo Mayer war als Vertreter der CDU Mitglied des Kreisausschusses und stellvertretender Landrat. In der 1. und 2. Wahlperiode (1949-1957) vertrat er den Wahlkreis 5 bzw. 152 (Bad Kreuznach) im
Bundestag. In beiden Wahlperioden arbeitete er als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Petitionen mit. In der 1. Wahlperiode gehörte er als ordentliches Mitglied auch dem Ausschuss für Sozialpolitik, als stellvertretendes Mitglied für Jugendfürsorge (bis Dezember 1949), in der 2. Wahlperiode war er ordentliches Mitglied des Ausschusses für Besatzungsfolgen, bis Februar 1954 des Ausschusses für Fragen der Öffentlichen Fürsorge, bis 1955 des Ausschusses für Sozialpolitik. Als stellvertretendes Mitglied gehörte er dem Ausschuss für Arbeit und seit Januar 1957 dem Ausschuss für Kommunalpolitik an.
In der 1. Legislaturperiode arbeitete er im Ausschuss für Sozialpolitik an den Gesetzentwürfen für die Errichtung der Bundesanstalt Vorarbeit, am Gesetzentwurf zum Familienlastenausgleich, zum Kinderbeihilfegesetz, Entschädigung Kriegsgeschädigter und zum Mutterschutzgesetz. In der zweiten Legislaturperiode arbeitete er im Sozialausschuss am Kindergeldgesetz, an der Arbeiterrentenversicherung sowie am Gesetzentwurf zur Schaffung der Bundesversicherungsanstalt.
Hugo Mayer errang das Mandat 1949 und 1953 jeweils als direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis Bad Kreuznach/Birkenfeld.
Dr. Kurt Bohr
geb. 1947 Werdegang: 1966-1970 Studium Rechtswissenschaft, 1975 Promotion Univ. Saarbrücken, 1985 Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Sport des Saarland, 1991 Leiter der Staatskanzlei des Saarlandes und Europabeauftragter, 1993 Präsident des saarländischen Turnerbundes, 1996 Direktor der Saarland Sporttoto GmbH; 1997 Ehrensenator der saarländischen Hochschule für Musik und Theater, 1998 Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier de la Legion d Honneur), seit 2007 Herausgeber und Redaktionsmitglied des OPUS-Kulturmagazins und Geschäftsführer des Verlags Saarkultur GmbH, Präsident der Freunde der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Vorsitzender der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik.
Veröffentlichungen
Föderalismus - demokratische Struktur für Deutschland und Europa. Hrsg.: Kurt Bohr. München: Beck, 1992. XII, 223 S., graph. Darst.
ISBN 3-406-37205-8
Bohr, Kurt / Albert, Helmut: Die Europäische Union - das Ende der eigenständigen Kulturpolitik der deutschen Bundesländer? München: Beck, 1993.
Nationale Rundfunkordnung oder europäischer Medienmarkt? Europarechtliches Symposium. Mit Beitr. von K. Bohr u.a. München: Jehle-Rehm, 1993. VIII, 92 S.
ISBN 3-8073-1043-6
Europäische Medienpolitik im Licht der Maastricht-Entscheidung. Kurt Bohr u.a. München: Jehle-Rehm, 1995. 108 S. (Schriftenreihe des Instituts für Europäisches Medienrecht, Saarbrücken; 12)
ISBN 3-8073-1203-X
Erinnerungsorte: Ankerpunkte saarländischer Identität. Hrsg.: Kurt Bohr. St. Ingbert: Röhrig-Universitätsverl., 2007. 119 S. (Schriften der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik)
ISBN 978-3-86110-425-4
Bohr, Kurt: Verdrängen, Umgehen, Vertagen. Wie die politische Klasse versagt.
Saarbrücken: Conte-Verl., 2009. 151 S.
ISBN 978-3-936950-76-2